22.05.2025

„KI hat keine schlechte Laune“

Digitalisierungsexperten gaben Impulse für das Handwerk

„Künstliche Intelligenz ist dem Menschen in vielem überlegen – auch in der Empathie, denn sie hat keine schlechte Laune.“ Mit diesem augenzwinkernden, aber pointierten Satz brachte Rodja Trappe vom Maschinenbauunternehmen Zauberzeug aus Havixbeck auf den Punkt, welches Potenzial Künstliche Intelligenz – KI – für das Handwerk bietet. Sein Vortrag war Teil eines bundesweiten Treffens von rund fünfzig Beratern für Innovation und Technologie, das vom Expertenkreis Digitalisierung und Automation Mitte Mai in der Handwerkskammer Münster veranstaltet wurde.

Gaben einen Einblick in Robotik, Digitalisierung und Automation: vorn von links: Rodja Trappe (Zauberzeug), Dr. Carsten Cruse (CLK), Gerhard Spreckelmeyer (Trinso); hinten von links: Markus Hartmann (HWK), Hermann Pook (Zentrale Leitstelle für Technologietransfer Innovation und Technologietransfer), Thomas Harten, Andreas Spiller und Dr. Martina Viefhues (alle HWK)

Impulse für Betriebe: Praxisnah, zukunftsorientiert, kritisch reflektiert

Ziel der dreitägigen Veranstaltung war es, aktuelle Entwicklungen rund um Digitalisierung, Automatisierung und Künstliche Intelligenz im Handwerk zu beleuchten – immer mit Blick auf die Praxisrelevanz für kleine und mittlere Betriebe. „Der Austausch zwischen Experten, Beratern und innovativen Unternehmen machte deutlich: Die Transformation ist in vollem Gange – und mit ihr entstehen konkrete Chancen für effizientere Abläufe, neue Geschäftsmodelle und den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit“, fasste Andreas Spiller, Berater für Innovation und Technologie (BIT) der Handwerkskammer Münster, zusammen.

Drei Handwerksbetriebe aus der Maschinenbaubranche im Kammerbezirk Münster gaben Einblicke in ihre KI-Anwendungen:

Zauberzeug präsentierte die Entwicklung von Sprachmodellen und deren Einsatzmöglichkeiten – etwa zur Textgenerierung oder in der Softwareentwicklung. Die kritische Auseinandersetzung mit Datenschutz, Energieverbrauch und Urheberrecht wurde dabei nicht ausgespart.

Berater für Innovation und Technologie aus ganz Deutschland konnten sich im Digital Hub in Münster ein Bild von der digitalisierten Zukunft machen. Fotos: © HWK Münster

Gerhard Spreckelmeyer von Trinso aus Lengerich zeigte auf, wie Betriebe durch gezielte Automatisierung und Risikobewertung langfristig ihre Innovationsfähigkeit sichern können. Besonders relevant war seine Partnerschaft mit der Referenzfabrik H2 im Bereich Wasserstofftechnologie. Spreckelmeyer ist sicher: „Angesichts des Fachkräftemangels und steigenden Wettbewerbs- sowie Preisdrucks ist zumindest eine Teilautomatisierung für viele Betriebe inzwischen alternativlos.“

Dr. Carsten Cruse CLK aus Altenberge stellte vor, wie KI-gestützte Bildauswertung heute bereits in der Lebensmittelverarbeitung und in der Oberflächenveredelung eingesetzt wird – etwa zur Qualitätskontrolle oder zur Erkennung von Fremdkörpern. Entscheidender Erfolgsfaktor: der gezielte Einsatz dort, wo klassische Systeme versagen. Dr. Cruse riet: „KI-Einsatz nur zum Schluss machen, wo klare, mathematische Regeln nicht mehr weiterkommen!“

Digitalisierung braucht Austausch – und Unterstützung. Neben Vorträgen und Diskussionen entwickelten die Teilnehmenden im Digital Hub Münster gemeinsame Visionen für das Handwerk im Jahr 2030. BIT-Expertin Dr. Martina Viefhues unterstrich: „Handwerksbetriebe brauchen nicht nur technische Lösungen, sondern vor allem Beratung, Vernetzung und Orientierung.“ Die Handwerkskammer Münster biete hier gezielte Unterstützung und bleibe aktiv im Dialog mit Praxis und Forschung. 

Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Münster, die sich in Digitalisierung oder Automation neu aufstellen wollen, erhalten Unterstützung von den Beratern für Innovation und Technologie der HWK: T 0251 5203 -322 (Münsterland), T 0209 38077-22 (Emscher-Lippe-Region)

www.hwk-muenster.de/digitalisierung

Pressemitteilung vom 22 Mai 2025

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